Wer schon mal in einem Client-Projekt gearbeitet hat, weiß: Es kann richtig gut laufen – oder komplett chaotisch werden. Damit es eher in die erste Richtung geht, habe ich mich mit erfahrenen Kolleginnen und Kollegen ausgetauscht und ihre bewährten Tipps gesammelt. Diese Methoden unterstützen uns dabei, in unseren wöchentlichen Client-Projekten, die wir im Rahmen der Data School durchlaufen, klare Strukturen zu schaffen, effizient zu arbeiten und häufige Herausforderungen zu umgehen.
Klare und realistische Ziele setzen
Bevor wir mit einem Projekt starten, sollten wir uns bewusst machen, was in der gegebenen Zeit wirklich machbar ist. Es bringt nichts, sich zu viel vorzunehmen und dann am Ende enttäuscht zu sein. Besser ist es, von Anfang an realistisch zu planen – und wenn dann noch mehr drin ist, umso besser.
Kommunikation
Es mag offensichtlich klingen, doch wird es in der Praxis oft unterschätzt: Mit ein paar einfachen Maßnahmen lassen sich viele Missverständnisse vermeiden und die Zusammenarbeit erheblich verbessern.
Nach jedem Meeting sollte eine kurze Zusammenfassung per E-Mail verschickt werden. So bleibt nicht nur festgehalten, was besprochen wurde, sondern auch, welche nächsten Schritte vereinbart wurden. Das sorgt für Klarheit und stellt sicher, dass alle auf dem gleichen Stand sind – eine Aufgabe, die idealerweise vom Projektmanager übernommen wird.
Ebenso entscheidend ist es, die Vision des Kunden wirklich zu verstehen. Wer nur 80 Prozent erfasst und den Rest einfach annimmt, riskiert spätere Probleme. Lieber einmal mehr nachfragen, als später aufwendig korrigieren zu müssen.
Regelmäßige Check-ins im Team sind ebenfalls unerlässlich. Niemand sollte eine ganze Woche allein vor sich hinarbeiten, ohne sich mit anderen auszutauschen. Oft hat jemand bereits eine Lösung für ein Problem, bevor man selbst zu viel Zeit investiert – doch das erfährt man nur, wenn man miteinander spricht.
Und schließlich: Fragen stellen, wenn man feststeckt. Wer nach 20 bis 30 Minuten keine Lösung findet, sollte sich Hilfe holen. Es bringt niemandem etwas, stundenlang an einer Herausforderung zu tüfteln, die eine Kollegin oder ein Kollege in wenigen Minuten lösen könnte.
Mit diesen einfachen Prinzipien lässt sich die Zusammenarbeit deutlich effizienter und produktiver gestalten.
Meetings und Zeit effizient nutzen
Meetings können entweder wertvolle Arbeitszeit retten oder sie verschwenden – je nachdem, wie sie organisiert werden.
Kick-off-Meeting:
- Alle wichtigen Fragen zur Datenlage klären.
- Klare Erwartungen und Deliverables festlegen.
- Falls es keine Dokumentation gibt, selbst eine kurze Zusammenfassung schreiben und ans Team (oder den Kunden) schicken.
Während der Woche:
- Aufgaben klar aufteilen und sich auf den eigenen Bereich konzentrieren.
- Regelmäßige Updates geben, um sicherzugehen, dass alles auf dem richtigen Weg ist.
- Falls sich herausstellt, dass etwas nicht wie geplant funktioniert: Frühzeitig ansprechen! Lieber direkt diskutieren als in der letzten Minute feststellen, dass es Unstimmigkeiten gibt.
- Technische Fragen? Direkt die richtigen Leute ansprechen – spart Zeit und Nerven.
Vor der finalen Präsentation:
- Unbedingt eine Generalprobe machen! Kein wildes Arbeiten mehr in letzter Minute. Nutz die Zeit am besten, um gegenseitiges Feedback zu geben und offene Punkte zu klären.
Die Rolle des Project Managers (PM)
Falls du tiefer in das Thema eintauchen möchtest, findest du hier meinen Blogbeitrag mit weiteren Tipps.
Der PM hält das Projekt zusammen – aber nicht, indem er selbst tief in die Details einsteigt. Stattdessen hilft es, wenn er oder sie:
→ Tägliche Updates an Stakeholder schickt. So gibt es keine Überraschungen oder Missverständnisse.
→ Regelmäßig mit dem Team spricht. Manchmal hilft es schon, einfach mal zuzuhören – oft kommen so die besten Ideen.
→ Nicht zu tief in die eigentliche Arbeit einsteigt, sondern den Überblick behält. Natürlich kann man mal aushelfen, aber wenn der PM sich nur auf einzelne Aufgaben stürzt, leidet das Gesamtprojekt.
Und ja – Snacks helfen! Ein paar Kekse oder Schokolade am Nachmittag können wirklich Wunder für die Stimmung und Produktivität bewirken.
Meetings effizient gestalten
Anstatt das gesamte Team stundenlang in Calls zu binden, sollten Meetings gezielt und strukturiert geplant werden. Es ist sinnvoll, nur die Teammitglieder einzuladen, die direkt von den besprochenen Themen betroffen sind. So bleibt die Diskussion fokussiert und produktiv. Der Project Manager sollte sicherstellen, dass alle stets den Überblick behalten und das Meeting nicht in Nebensächlichkeiten abdriftet.
Daten wirklich verstehen
Gerade zu Beginn eines Projekts lohnt es sich, Zeit in ein tiefgehendes Verständnis der Daten zu investieren. Falls die Kopfzeilen oder Strukturen unklar sind, kann eine selbst erstellte Daten-Dokumentation helfen, Missverständnisse zu vermeiden. Ebenso ist es essenziell, frühzeitig alle wichtigen Fragen zu KPIs und Metriken zu klären, um eine fundierte Entscheidungsgrundlage zu schaffen. Falls der Kunde keine eigene Dokumentation besitzt, kann eine strukturierte Aufarbeitung nicht nur für das aktuelle Projekt, sondern auch langfristig für ihn von großem Nutzen sein.
Ein erfolgreiches Client-Projekt braucht mehr als nur gutes Fachwissen – es lebt von klarer Kommunikation, realistischen Erwartungen und einem Team, das sich gegenseitig unterstützt. Wer regelmäßig nachjustiert, sich aktiv austauscht und frühzeitig Fragen klärt, stellt sicher, dass alles reibungslos läuft. Und wer sich rechtzeitig Gedanken über die Präsentation macht, kann nicht nur Stress vermeiden, sondern auch überzeugendere Ergebnisse liefern.
Und wenn es mal nicht rund läuft: Fehler passieren, Dinge laufen anders als geplant - das gehört dazu. Wichtig ist, sich nicht verrückt zu machen, flexibel zu bleiben und pragmatische Lösungen zu finden. Irgendwie kommt man immer ins Ziel. 🚂💨